Das Jahr 2025 war geprägt von zwei großen Manifestationen. Besonders hervorzuheben ist unsere Protestaktion bei den CFL am 11. Juni 2025. Dank dieser Aktion und der starken Unterstützung aller Teilnehmer, konnten wir, als Syndikat Eisenbahnen, wichtige Verbesserungen erzielen. So wurden die Schichtpläne (Galop Tour) an die von uns vorgeschlagene Lösung angepasst. Darüber hinaus führte unser Einsatz dazu, dass das Personal in den einzelnen Abteilungen aufgestockt wurde.
Ein weiterer bedeutender Punkt, der kürzlich von der Direktion aufgegriffen wurde, ist die Harmonisierung der unteren Laufbahnen – ein Thema, das für viele Kolleginnen und Kollegen, von großer Bedeutung ist. Ebenso möchte ich die Anerkennung des BTS-Diploms erwähnen. Auch hierzu wurden in diesem Jahr erstmals konkrete Schritte eingeleitet, sodass wir optimistisch in die weitere Entwicklung blicken können.
Zu den erfreulichen Ereignissen des Jahres 2025 zählen die neuen Kollektivverträge bei CFL Multimodal und Lorry Rail. Besonders hervorzuheben ist, dass die Mitarbeiter von Lorry Rail – dank des engagierten Einsatzes des OGBL – erstmals in der Geschichte einen eigenen Kollektivvertrag erhalten haben.
Kürzlich haben die Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag bei Luxtram S.A. begonnen. Der Forderungskatalog des OGBL wurde bereits der Direktion übergeben. Die ersten Verhandlungsrunden sind für Januar 2026 vorgesehen.
Der OGBL hat deutlich gemacht, dass die Gespräche nur mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden – ohne konkrete Verbesserungen für die Beschäftigten wird es keinen Abschluss geben.
Auch auf nationaler Ebene konnte der OGBL eine positive Bilanz vorweisen. Am 28. Juni 2025 fand eine bedeutende nationale Manifestation statt. Es war keine einfache Welle, sondern ein regelrechter Tsunami in den Farben der Gewerkschaftsfront, der durch die Straßen von Luxemburg zog.
Mehr als 25.000 Menschen folgten dem gemeinsamen Aufruf des OGBL und des LCGB, um gegen die aktuelle Regierungspolitik zu demonstrieren.
Der Protest richtete sich gegen die zunehmenden, arbeitgeberfreundlichen Angriffe der Regierung, die sich in den vergangenen Monaten angehäuft hatten:
- die angekündigten weiteren Verschlechterungen unseres öffentlichen und solidarischen Rentensystems,
- die grundlegende Infragestellung der Basis, auf der die Kollektivvertragsverhandlungen in Luxemburg beruhen – und damit auch der Löhne und Arbeitsbedingungen im Allgemeinen,
- der Entwurf zur Ausweitung der maximal zulässigen Arbeitszeit an Sonntagen,
- die geplante nahezu vollständige Liberalisierung der Öffnungszeiten im Handel,
- die drohende generelle Flexibilisierung der Arbeitszeit,
- sowie die systematischen Versuche, die Gewerkschaften zu umgehen und sogar das Demonstrationsrecht infrage zu stellen.
Diese Manifestation hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Gewerkschaften und ihre Mitglieder entschlossen sind, gemeinsam für den Schutz sozialer Errungenschaften und für faire Arbeitsbedingungen einzutreten.
Eine weitere Aktion fand am 2. Dezember 2025 im Parc Hotel Alvisse statt. Die Gewerkschaftsfront, bestehend aus dem OGBL und dem LCGB, spricht sich entschieden gegen jede Form der Flexibilisierung aus, die den Interessen der Arbeitnehmer zuwiderläuft. Stattdessen legen sie konkrete Maßnahmen vor, die auf eine echte Modernisierung und nachhaltige Verbesserung unserer Arbeitszeitbedingungen abzielen.
Ausblick auf das Jahr 2026
Auch im kommenden Jahr ist mit gewerkschaftlichen Aktionen zu rechnen, da die Regierung noch einige Überraschungen bereithält.
Bei den CFL liegen die Schwerpunkte für 2026 insbesondere auf der sogenannten Harmonisierung der unteren Laufbahnen sowie auf der bevorstehenden Paritätischen Kommission, die gleich zu Jahresbeginn stattfinden wird.
Im Rahmen dieser Kommission sollen die notwendigen Anpassungen des Eisenbahnerstatuts vorgenommen werden, die sich aus den im öffentlichen Dienst unterzeichneten Gehaltsabkommen ergeben.
Das Jahr 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, wie stark und entschlossen wir gemeinsam auftreten können, wenn es darum geht, die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu verteidigen und Verbesserungen zu erreichen. Die erzielten Fortschritte sind ein Beweis für die Kraft der Solidarität und den Wert des gemeinsamen Engagements.
Mit Blick auf 2026 bleiben wir wachsam und bereit, weitere Schritte zu gehen, die Rechte der Beschäftigten zu sichern und auszubauen. Gemeinsam werden wir auch im kommenden Jahr dafür sorgen, dass soziale Errungenschaften nicht nur bewahrt, sondern weiterentwickelt werden.
Ich wünsche allen Kolleginnen und Kollegen, unseren Mitgliedern und ihren Familien, frohe und erholsame Feiertage und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr 2026.
Georges Melchers
Präsident Syndikat Eisenbahnen
OGBL/FNCTTFEL-Landesverband
