Was aber feststeht ist, dass die ganze Welt damit zu kämpfen hat und dass uns noch einiges
bevorsteht. Besonders schwierig wird die Lage in den Entwicklungsländern. Durch die
Tragödie, die sich in der Ukraine abspielt, werden weltweit die Rohproduktpreise in die Höhe
getrieben und dies hat zur Folge, dass die Hungersnot in manchen Ländern steigen wird.
Insgesamt steigen die Preise für Energie und weltweit muss mit Lieferengpässen gerechnet
werden. Dies führt zu enormen Kaufkraftverlusten bei der Gesellschaft. Der Index, der die
Gehälter an die Inflation anpasst, soll diesen Verlust ausgleichen.
Der Index ist ein altes System, das nach dem 1. Weltkrieg eingeführt wurde. In der EU ist
Luxemburg neben Belgien, eines der wenigen Länder, die die Anpassung an die Veränderung
der Verkaufspreise von Konsumgütern besitzt.
Ende März kamen die Sozialpartner (Arbeitnehmer, Patronat und Regierung) zusammen, um
über eine Änderung der Indexierung zu verhandeln.
Nach neun Tagen zähen Verhandlungen trägt der OGBL die Tripartite Vereinbarung nicht
mit.
Die von der Abgeordnetenkammer beschlossenen Indexmanipulationen bewirken, dass neben
der Verschiebung der Indextranche, die laut Statec im August 2022 fällig wäre, auch mögliche weitere Indexauflösungen, die noch in den Jahren 2022 und 2023 erfolgen könnten, jeweils um mindestens ein Jahr verschoben werden sollten.
Bis Ende 2024 wären dann keine weiteren Indextranchen fällig, egal, wie die Inflationsrate ist.
Die Vorschläge des OGBL wurden von der Regierung abgelehnt. Die finanziellen Maßnahmen, der verschobenen Indextranche, die normalerweise im August 2022 ausgelöst werden soll, werden durch ein Solidaritätspaket kompensiert.
Die Regierung hat somit einen Blankoscheck für eine Indexmanipulation bis Ende 2024
erhalten.
Mit diesen Maßnahmen sind wir nicht einverstanden und aus diesem Grund ist es enorm
wichtig, dass wir unsere Unzufriedenheit am 1. Mai zum Ausdruck bringen.
Georges MELCHERS