Im Moment ist LuxairCARGO ist der führende Luftfrachtabfertiger am Flughafen Luxemburg und belegt den achten Platz unter den größten Luftfrachtumschlagplätzen in Europa. Das Unternehmen hat eine Kapazität von 1.200.000 Tonnen pro Jahr, die noch weiter ausgebaut werden kann, und bedient alle Fracht- und Flugzeugkategorien. Dabei sind die integrierten Prozesse vom Flugzeug zum Lkw und umgekehrt ein einzigartiger und geschätzter Vorteil von LuxairCARGO.

Der Verwaltungsrat von Luxair hatte bereits im Mai beschlossen, nicht mehr an der öffentlichen Ausschreibung teilzunehmen, bei der zwei Gesellschaften gesucht werden, die das Frachtmanagement für die kommenden sieben Jahre übernehmen sollen. Dabei müssten die neuen Betreiber viel Geld in das Cargocenter investieren, da dieses weiter ausgebaut und modernisiert werden muss, im Raum steht dreistellige Millionensumme. Dieses Geld kann und will Luxair zum jetzigen Zeitpunkt nicht investieren.

Beim derzeit laufenden Ausschreibungsverfahren haben sich laut RTL drei Bewerber beteiligt, wobei es sich bei einem der Bewerber um Luxcargo Handling SA handeln soll, eine Tochtergesellschaft von Cargolux, die erst im Mai dieses Jahres mit einem Eigenkapital von 30.000 € gegründet worden ist.

Über die Identität der beiden anderen Bewerber ist offiziell nichts bekannt, aber die Namen CFL-Multimodal und Wallenborn gehen um, wobei beide Unternehmen diese Gerüchte jedoch dementieren.

Mit ersten Entscheidungen über den Zuschlag der europaweiten Ausschreibung wird Ende Oktober gerechnet.

Gegenwärtig arbeiten rund 1.200 Menschen im Frachtzentrum. Bisher gibt es keine Anzeichen dafür, dass diese Arbeitsplätze gefährdet sein könnten. Am 08. August stellte der CSV-Abgeordnete Marc Spautz eine parlamentarische Anfrage zu diesem Thema an das Ministerium für Mobilität, das Eigentümer des Flughafens ist. Dabei will er von Minister François Bausch wissen, welche Folgen ein Wechsel des Betreibers für die rund 1.200 Beschäftigten hätte und welche Auswirkungen dies auf andere Luxair-Dienste und den Flughafen selbst haben könnte.

Nach einer Aussage des LCGB-Sekretärs Paul de Araujo gehe die Gewerkschaft davon aus, dass im Falle eines Betreiberwechsels des Frachtzentrums die Beschäftigten dort weiterbeschäftigt werden und der sektorielle Kollektivvertrag beachtet wird. Dies sei seinen Informationen zufolge auch in den Bedingungen der Ausschreibung festgehalten worden.

CFL-Multimodal ist ein Dienstleister, der bereits in 5 europäischen Ländern eine Reihe von Transport- und Logistikdienstleistungen in den Bereichen Straßentransport und Spedition, Lagerhaltung, maßgeschneiderte Logistikdienstleistungen sowie Zollagentur anbietet. In Luxemburg konzentrieren sich die Aktivitäten der CFL multimodal um das intermodale Terminal in Bettemburg-Düdelingen, auf den Logistikpark Eurohub Süd.

In diesem Zusammenhang sei auch daran erinnert, dass es bereits während der Coronavirus-Pandemie zu einer Zusammenarbeit zwischen CFL-Multimodal, Cargolux und LuxairCARGO gekommen ist. Cargolux, das Cargocenter und CFL-Multimodal spielten für die Logistikzelle eine entscheidende Rolle beim Transport, der Lagerung und der Lieferung von Sanitätsmaterial während der COVID-19-Krise. Ohne die Unterstützung und Professionalität der drei Akteure hätten die von der Logistikeinheit der Regierung getätigten Schritte bezüglich der Materialbestellungen nicht erfolgreich abgeschlossen werden können.

CFL-Multimodal leistete durch die Lagerung und den Transport von medizinischem Material im Auftrag des luxemburgischen Staates einen wesentlichen Beitrag zu den nationalen Bemühungen im Kampf gegen COVID-19. Des Weiteren hatte CFL-Multimodal logistisches Fachpersonal an den Krisenstab des Staates in das Logistik- und Einkaufsteam entsandt.

Auf diese Weise wurden fast 2.000 Paletten im CFL-Multimodal Lager am Eurohub Süd zwischengelagert. Einerseits pendelten Sattelauflieger je nach Ankunft der Flugzeuge zwischen dem Flughafen und dem Lager von CFL-Multimodal, andererseits sorgten kleine Transporter für die Belieferung der Pflegezentren.

Bereits Anfang des Jahres erwarb die CFL-Gruppe auch schon 64,5 % der Aktien von Manuport, das wiederum zu 50 % an Luxport beteiligt ist. Ziel dieses Schrittes war es, das Frachtgeschäft zu stärken und zu diversifizieren. In einer Pressemitteilung gaben die CFL an, dass mit dem Erwerb die CFL-Gruppe ihre Aktivitäten im Güterverkehrsbereich stärken und mit zusätzlicher Infrastruktur und Aktivitäten wie Binnenschifffahrt oder Schüttgutlogistik diversifizieren.

Es wäre folglich logisch, wenn sich die CFL-Gruppe um eine Beteiligung am Cargocenter bemühen würde, die erforderlichen Kompetenzen sind auf jeden Fall vorhanden. Die CFL Gruppe wäre dann auf allen drei multimodalen Plattformen des Landes vertreten, die eine wichtige Rolle im Gütertransport spielen.

Sollten die CFL ernsthaft in Erwägung ziehen, sich am Cargocenter zu beteiligen, wäre es in den Augen des Landesverbandes auch wünschenswert, über eine Schienenanbindung an den Flughafen nachzudenken, um möglichst viele Lkw’s über die Eisenbahn zu befördern.

 

Josy Bourggraff

Generalsekretär

FNCTTFEL-Landesverband